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Kiel Calling Eventbericht

Wenn der Weltuntergang ruft, geht es nach Kiel! Am Wochenende vom 20. zum 21. August fand das Kiel Calling im Ragnarök Café in Kiel statt. Ein Grund, die Sachen zu packen und von Berlin an die Ostseeküste zu fahren.

 

Nachdem der gute OnkelBuenz es bereits im Gespräch mit uns angekündigt hatte (Limit Break Berlin Video), war klar, dass sich eine kleine Reisegruppe aus Berlin aufmachen wird, um sich im Hohen Norden mit anderen die Karten um die Ohren zu werfen!

Anfangs war noch das 9-Euro-Ticket zum Reisen geplant, wurde aber ein paar Tage vor der Abreise durch das klassische Auto ersetzt (Danke Bahnverbindung!).

 

 

Der berüchtigte Aerith Loop
Der berüchtigte Aerith Loop

 

Schon auf der Fahrt am Freitag waren Mag als Fahrer, Max aka Wambo, Sascha und ich auf das Turnier gehypt und die Gesprächsthemen lenkten sich auf magische Weise immer wieder zurück zum FFTCG.

Kaum in der Unterkunft angekommen, haben wir uns direkt ins Ragnarök Café aufgemacht, um uns mit OnkelBuenz und einem Teil der Kieler Community zu treffen. Auch wenn in der Unterkunft überall kleine Entchen und Kätzchen umhertollten. Das Café selbst hat eine wunderbare Atmosphäre, genau richtig zum Spielen. Also haben wir uns kurz gestärkt und sind dann rein ins Game, einfach ein wenig warm spielen für den nächsten Tag und evtl. sogar ein bisschen scouten, was andere Communitys so spielen.

Nach einer kleinen Stärkung wurde dann noch gesleevt, kleine Änderung an den Decks vorgenommen, getauscht und vor allem gespielt. Meine Testrunde ging mit meinem Mönch-Deck gegen Kevin, ein Spieler aus der Kieler Community. Es war ein ausgeglichenes Match, er konnte regelmäßig meine Stürmer brechen und ich seine. Im Midgame hatte ich dann die Chance, meine 3 [16-067L] Aerith‘ mit unterschiedlich vielen Countern gleichzeitig aus dem Spiel zu entfernen. Nach kurzen Diskussionen mit der Umgebung, entschied ich mich schlussendlich für das Meme und brach meine dritte Aerith selbst.

Die Pforte des Ragnarök Café in Kiel

Die klassischen Swissrounds!

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, um pünktlich am Ragnarök zu sein. Da das Turnier mit 29 Teilnehmenden zu groß für das Ragnarök war, ging es von dort weiter ins Landeszentrum für eSport und Digitalisierung.

In den Räumen selbst waren schon einige der Spielenden anwesend, also hier und da eine Begrüßung und kurzer Plausch, bevor sich die Spielenden offiziell angemeldet haben. Dann noch eine kleine Einführungsrede von OnkelBuenz und los ging es.

Das Turnier selbst war als Best-of-3 Two Deck Format angekündigt, sprich, jeder Spieler hatte zwei Decks, wobei keine Karte in beiden Decks vorkommen durfte, unabhängig von der Anzahl der Karte. Die Matches musste man mit beiden Decks gewinnen, das heißt, wenn man in Game 1 mit Deck A gewonnen hat, musste man das Deck für Runde 2 wechseln. Der Verlierer in Game 1 durfte, musste aber nicht, sein Deck wechseln.

Match 1

Mein Eröffnungsmatch ging gegen Alex, einer unserer neueren Spieler. Der ein oder andere kennt ihn wahrscheinlich unter AlexTradingCards und hat evtl. dort schon mal eine Karte gekauft.

Ich startete selbst mit meinem Mönch-Deck, während Alex mir seine Dragoons entgegensetzte. Er begann sehr aggressiv, was mich mit meinen langsamen Monks ein wenig schwitzen ließ. Doch dank einer späten [1-107L] Shantotto, konnte ich sein Feld aufräumen und das Match zu einem 7:6 Win drehen.

Der Win bedeutete für mich einen Wechsel auf meine Samurais, Alex wechselte ebenfalls sein Deck. Nachdem ich seine ersten Karten gesehen hatte, war mir klar, ich muss eine weitere Aggrorunde spielen, diesmal gegen die altbekannte Avalanche-Crew. Durch einen frühen [11-004C] Cu Chaspel und gut getimter [12-002H] Amaterasus lief das Match angenehmer für mich als gedacht. Als Alex mir dann aber [14-121L] Barret, [15-139S] Cloud und zwei weitere Avalanche-Stürmer hinlegte, war ich doch ein wenig überrumpelt. Ein Topdeck [14-011H] Susano, Herr der Feste konnte das Feld allerdings wieder klären und ich gewann das zweite Game 7:5 und die Runde 2:0. Ein hochgradig stressiger Einstieg ins Turnier.

Match 2

In Runde 2 hieß mein Gegner Vippi. Vermutlich einer der Spielenden, bei dem ich vermuten konnte, welche Decks er spielt. Einerseits habe ich einen Teil seines geborgten Decks zusammengeworfen, zum anderen spielt er immer Krieger des Lichts. Im ersten Match spielte ich mit meinen Mönchen gegen sein Monowasser-Deck. Ein Kerngedanke seines Decks war, [17-118R] Schöne Circe und [17-115R] Bizarrer Macuisse auszunutzen. Irgendwie kam ich viel zu langsam heraus und konnte dort mir dem Tempo nicht mithalten und verlor das erste Game 2:7. Das zweite Match bestätigte meine Vermutung und meine Monks mussten gegen die Krieger des Lichts antreten. Hier brauchte ich ebenfalls zu lange, um meinen Gameplan umzusetzen und das gemächliche Tempo verhalf [16-013H] Sol zu viel zu vielen Kristallen. Somit konnte Vippi das zweite Game ebenfalls mit 7 Schaden beenden (kein Plan mehr, wie das genaue Ergebnis war. Meine Notizen sind hier lückenhaft :D). Rückblickend wären die Samurais hier evtl. das bessere Matchup gewesen.

Tetris' Mönch-Deck

Tetris' Samurai-Deck


Match 3

Mein dritter Gegner war CaptainCasual. Auch ein sehr neuer Spieler und sehr (Achtung, dummer Witz) casual unterwegs. Unteranderem spielen seine Decks ausschließlich Opus 1 bis 3 Karten, jedenfalls soweit ich die Karten gesehen habe. Auch er versuchte einen aggressiveren Spielstil mit seinem Wind-Erde-Mill-Deck. Ich sah viele verschiedene Diebe und musste die ein oder andere Karte direkt vom Deck auf die Break Zone legen. Doch meine [11-064L] Ursula und [17-074L] Prishe konnte er nicht mehr beantworten und so gewann ich das Game 7:4.

In Game 2 spielte er eine Eis-Wasser-Variante, welche mit [1-152L] Artemisia auftrumpfte. Aber auch hier war der Powercreep zu spüren und die Samurais gewannen mir das Game 7:5 und somit die dritte Runde.

An dieser Stelle sei mir der Hinweis auf das wunderbare Video über das FFTCG und die deutsche Community vom Captain erlaubt.

 

Anschließend hieß es erstmal Mittagspause! Auch hier wurden wir kulinarisch mit Pizza, Flammkuchen und Paninis vom Ragnarök Café versorgt. Hier konnte man sich mit den anderen Spielern unterhalten und neue Bekanntschaften machen. Hier und da wurden auch schon die ersten Tauschgeschäfte verhandelt und begehrte Karten in die Sammlung aufgenommen. Für mich selbst waren das unteranderem zwei [17-016L] Hien in foil von Gio (HDL <3).

Match 4

Nachdem die Mittagspause dann vorbei war, ging es direkt in die vierte Runde. Amüsanterweise war mein vierter Gegner mein Tauschpartner Gio. Im ersten Match mussten sich meine Mönche mit einem Wind-Wasser-Kristall-Deck rundherum um [17-113L] Glaziela Wezette, zu diesem Zeitpunkt die begehrteste Legend aus dem Rebellion’s Call Set, messen. Das Game dauerte recht lang, da beide Decks auf das Lategame fokussiert sind. An einem Punkt im Game, der zu kompliziert wurde, entschied sich Gio mit den Worten „Das verlangt zu viel Brain Power“ dafür, mir den Sieg mit 7:4 zu geben, da das Game vermutlich mit einem Sieg für mich ausgegangen wäre, wie er später meinte.

Das zweite Game war ein Mirror Match: Samurais gegen Samurais. An diesem Game lief so alles schief für mich, was schieflaufen konnte und lässt sich mit „Ich ziehe nur kacke, mein Gegner wie ein Gott“ beschreiben. Somit ging Game 2 mit 3:7 an Gio und ich musste das erste Mal an diesem Tag in Game 3.

Hier war das Matchup für mich schon sehr ungünstig, doch habe ich es irgendwie geschafft, einigermaßen mitzuhalten. Lange Zeit hatte ich einen [12-012L] Tenzen auf der Hand, hielt es aber nicht für notwendig, diesen auszuspielen. Wahrscheinlich hielt mich dies sogar im Spiel. Denn hier offenbarte sich eine meiner Schwächen in Turnieren direkt nach Release eines neuen Sets: Ich habe neue Karten und somit [17-047L] Kelger nicht auf dem Schirm gehabt. So schnell wie mein Tenzen auf dem Feld lag, war er auch schon wieder weg. Eine perfekte topdeck Glaziela Wezette beendete das Spiel dann mit 1:7 für Gio.

Match 5

In Runde 5 gab es ein Wiedersehen mit Kevin. Direkt im ersten Game gab es eine Revanche vom Vortag. Wie genau das Game von statten ging, weiß ich kaum noch. Irgendwann hatte ich mit [17-076H] Matoya (I) die gegnerische Break Zone entfernt, was die Ziele für Cloud und Barret minimiert hat. Zum Schluss konnte ich den Leathal von Kevin durch einen [16-074C] Kaktor auf seinen Barret verhindern und durch einen Boardclear (mal wieder) das Game 7:5 beenden. Im zweiten Game entschied sich Kevin für eine zweite Runde Avalanche. Wie genau das Game verlief, weiß ich auch nicht mehr (meine Notizen sind auch hier lückenhaft :D), nur dass ich irgendwie 2:0 gewonnen habe.

 

Ich beendete also die Swissround mit 3:2 auf Platz 15 und durch die Ankündigung, dass es einen Top16 Cut gab, war das Turnier für mich noch nicht beendet. Mein nächster Gegner war also Platz 2 der Swissround.

Diese wunderschöne Ragnarök Café Playmat gab es für jeden in den top 8!

Auf in die Tops!

Platz 2 war ein auch etwas neuerer Spieler namens Hummel. Etwas überraschend traf ich in Game 1 das erste Mal in diesem Turnier auf die Soirées um Madame Edel. Weit weniger überraschend blieb ich bei meiner Strategie die Monks im ersten Game zu spielen. Die Tops hatten einen Rundentimer von 90 min. Und diesen reizten wir in Game schon zu mehr als der Hälfte aus. Wie der Damage zum Schluss verteilt war, weiß ich auch nicht mehr, nur dass ich das erste Game gewonnen habe. Game 2 hatte ähnliche Probleme mit der Zeit. Ich drängte schon, ein wenig auf ein schnelleres Spiel, da ich keine Lust auf das Timeout und ein mögliches Suddendeath hatte. Doch im Endeffekt zog sich das Gane bis zu meinem Deckout-Lose und wir mussten unser drittes Match bei verbliebenen 10 bis 15 Minuten starten. Hier war es ebenfalls ein Mirrormatch Samurais gegen Samurais. Hier war einer meiner großen Vorteile, dass ich mein Deck in und auswendig kannte und Hummel anscheinend mit dem Zeitdruck und den regelmäßigen Zeitansagen des Judges nicht cool genug umgehen konnte. Doch es kam wie es kommen musste und wir endeten im Timeout. Es war ein knappes Game und die einzige Erinnerung daraus ist, dass ich im letzten Zug des Games einen Hien spielen konnte und so das Damage Race gewann.

 

 

Im Top8 Cut gab es ein kurzes Wiedersehen mit Gio. Ich hätte das Match gerne besser beschrieben, aber die letzte Runde hatte meine „Brain Power“ völlig dahinschwinden lassen. Somit hatte Gio leichtes Spiel und konnte meinen geistigen Zustand völlig ausnutzen. Im ersten Match nutzte er diesmal seine Samurais, ich erneut meine Mönche. Doch diesmal war es kein Spiel meinerseits, sondern eher ein „Hm, ich muss irgendeine Karte hinlegen. Wird schon werden.“ Und somit war es nicht verwunderlich, dass meine Monks sowohl von den Samurais als auch von der Kristallmechanik um Glaziela Wezette überrannt wurden.

 

Aber hey, ich war unter die Top8 gekommen, habe diverse Booster gewonnen und eine atemberaubend schöne Playmat. Der Abend war aber noch nicht vorbei für mich. Nach einem kurzen euphorischen Telefonat mit meiner Freundin, bekam ich das Angebot mit meinem guten Freund Mag sowohl das Halbfinale zwischen Kai und Fabi als auch das Finale zwischen Kai und Sascha zu kommentieren. Eine echt schöne Erfahrung, die ich immer wieder machen wollen würde. Das Finale konnte sich Kai nach 14 Stunden um ca. 0 Uhr nachts dann sichern und bescherte uns allen den wohlverdienten Feierabend! Glückwunsch an dieser Stelle!

Der Tag danach!

Für den Tag danach war ein Get Together Draft geplant, diesmal im Café selbst. Da die Leute allerdings alle zu verschiedenen Zeiten eintrafen, wurde daraus leider nichts. Immerhin nutzen wir die Zeit für verschiedene Tauschgeschäfte und wunderbaren Milkshakes. Um ca. 16 Uhr wollte sich die verbliebene Berliner Spielerschaft (Wambo und Sascha waren schon früher verschwunden) dann auf den Weg nach Hause machen. Doch der Besitzer des Ragnarök, Basti, wollte uns nicht ohne ganz besonderes Geschenk gehen lassen: Die verbliebenen 6 Anwesenden bekamen alle ein eigentlich nicht mehr erhältliches Opus XI Booster. Woher er die Packs hatte? Keine Ahnung, aber das ist vermutlich die Magie des Weltuntergangs! Sofort fielen die Witze, wer wohl den Heiligen Gral, eine [11-071L] Tifa Fullart zieht. Und nun ja, begleitet von ungläubigen „WAS?!“ meinerseits, hielt ich sie plötzlich in den Händen! Mit meinem neuen Schatz ging es dann schlussendlich nach einem fantastischen Wochenende zurück Richtung Berlin.

Autor: Tetrismelodie (Limit Break Berlin)