In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Schwarzmagiern und speziell mit denen aus Final Fantasy IX im Final Fantasy Trading Card Game. Überall in Final Fantasy gibt es die Schwarzmagier, meist mit Zipfelmütze, schwarzen Kopf und leuchtenden Augen, was wohl die bekannteste Darstellungsweise von Ihnen ist. Insgesamt gibt es bisher 23 Karten, die entweder den Namen Schwarzmagier tragen oder den Job Schwarzmagier haben. 14 Stück, also mehr als die Hälfte, haben die diese Darstellung und gleich sechs davon sind auf Final Fantasy IX! Und mit diesen sechs beschäftige ich mich auch heute und wir schauen mal, wie kreativ die Charakter ins Kartenspiel übernommen worden sind und inwiefern dessen Persönlichkeit, und vor allem der Job des Schwarzmagiers, erkennbar ist.
Vorsicht, Spoiler sind in den Texten zu Final Fantasy IX enthalten und könnten zur Zerstörung des Spielerlebnisses führen.
Erstmal hier die anderen acht Schwarzmagier, mit Zipfelmützen und dunklen Gesicht-Look:
Allesamt bloß unscheinbare Charaktere, welche mit den simplen Job Standardkämpfer gestraft sind. Keinerlei große Persönlichkeit ist zu erkennen und gerade die 5 im Chibi-Look könnte man kaum auseinander halten, solange man nur deren Bilder vorgesetzt bekommt. Ebenso gehen die Fähigkeiten überraschend weit auseinander, Schaden zufügen ist noch die häufigste Gemeinsamkeit, neben dem Brechen von gegnerischen Stürmern. Vor allem aber die beiden Stürmer-Schwarzmagier scheinen einen komplett eigenen Weg zu gehen: Karten ziehen und Unblockbar. Was hat dies überhaupt noch mit Schwarzmagiern zu tun?
Was ist ein Schwarzmagier überhaupt?
Klären wir doch erstmal diese Frage, bevor wir auf die Charakter aus Final Fantasy IX eingehen. Schauen wir uns dazu mal die Definition aus Final Fantasy XIV an:
Die schwarze Magie ist eine zerstörerische Kraft, die vor Urzeiten von einer mächtigen Hexe entfesselt wurde. Da sie sich zum Guten und zum Bösen verwenden lässt, waren die in dieser arkanen Kunst bewanderten Schwarzmagier ebenso gefürchtet wie geachtet. Doch schließlich wurden sie von der Macht verführt, endgültig den Weg der totalen Vernichtung zu beschreiten ...
Diese dunkle Form der Magie mag in Vergessenheit geraten sein, doch wer sie wiederentdeckt und sich zu eigen macht, kann seine Feinde mit Leichtigkeit zu Asche verbrennen.
Interessant, Schwarzmagier beherschen als die schwarze Magie (oh, welch Geniestreich der Namensgebung!), die meist zerstörerisch wirkt und eher mit der dunklen Seite der Magie verglichen wird. Kein Wunder, dass es daneben die Weißmagie, als die gute Seite, existiert. Auch interessant, dass hier zum Ende von "verbrennen" gesprochen wird, was einen leichten Hauch zum Feuer anmaßen lässt. Von den 24 Schwarzmagiern im FFTCG sind 11 dem Element Feuer zugeordnet, was das meist vertrende Element unter den Schwarzmagiern ist. Ok, soweit sogut. Schaut man sich ein wenig weiter um, findet man noch folgende Definitionen:
"Bewandert in den Künsten der Schwarzmagie ist es innerhalb einer Party seine Aufgabe, Gegner mit offensiven Zaubern anzugreifen und in manchen Titeln zudem negative Zustandsveränderungen zu erteilen."
"Zu diesem Zweck verfügt er über exzellente Magiewerte und viele MP, weist im Gegenzug jedoch wenige HP und geringe Verteidigungs- sowie Angriffswerte auf."
Das erste Zitat zeigt nochmal auf, dass der Hauptpunkt im offensiven Zaubern liegt, es dennoch aber durchaus vorkommt, dass die Schwarzmagier negative Zustandsveränderungen erteilen können. Dies zeigt beispielsweise der Stürmer-Schwarzmagier aus FFTA2 oben, dessen man Effekt so deuten kann, dass dieser gegnerische Stürmer paralysiert, sodass die eigenen Stürmer keinen Block mehr befürchten müssen. Das zweite Zitat ließe ein wenig vermuten, dass die Schwarzmagier-Stürmer ein wenig schwächlich im Bezug der Stärke sind. Tatsächlich ist dies aber im FFTCG schwer darstellbar: hohe Power und wenig HP, beides wird durch die Stärke einer Stürmer-Karte gezeigt. Die meisten davon sind aber tatsächlich Undercurve und zeigen Ihre Stärke eher im Effekt. Zu beachten ist auch, dass ein Schwarzmagier in der Regel über viele MP in den Spielen beherrscht, die Schwarzmagier aber immer dennoch wieder ihr ganzes MP im Laufe eines Kampfes verlieren. Also wirklich mit Ihrer Magie wild um sich schießen, solange man steht, ist nicht unbedingt drin. Dies ist für später doch noch ein wichtiger Faktor.
Ok, also haben wir nun ein ungefähres Bild über die Fähigkeiten eines Schwarzmagiers im Kopf. Nun schauen wir uns mal ganz genau die Karten aus Final Fantasy IX an!
Final Fantasy IX
In Final Fantasy IX nehmen Schwarzmagier sogar eine sehr wichtige und präsente Rolle ein. Nicht nur, dass einer der ersten vorgestellen Hauptprotagonisten ein Schwarzmagier Namens Vivi ist, sondern gleichzeitig befehligt zuerst Königin Brane in Ihrer Armee Schwarzmagier, welche später allerdings von Kuja übernommen werden. So sind die Magier eine immer wiederkehrende Gegnereinheit und bilden sogar mit den Schwarzen Tenoren in der ersten Hälfte des Spiels schwere Zwischenbosse dar. Und ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber im Spiel ist ein großes Thema die künstliche Erzeugung von Lebewesen. So werden die Schwarzmagier aus dem Nebel der Welt geboren und auch weitere Geschöpfe sind lediglich künstlich in dieser Welt erschienen. Immer mit einer Bestimmung und nur mit gerinfügige Lebensspanne.
Schwarze Tenore
Die Schwarze Tenore sind die Elite-Magier von Brane. Sie waren nicht nur mit mehr Macht, als ein gewöhnlicher Schwarzmagier ausgestattet, sondern besaßen auch den Hauch von einer ganz eigenen Persönlichkeit. Insgesamt 3 von Ihnen gibt es, der Nächste wesentlich stärker als der Voherige. Nachdem Prinzessin Garnet von Zidane und der Tantalus Gruppe entführt wird, werden die Tenore ausgesandt, um die Prinzessin zurück zu holen. Dabei gehen Sie meistens gnadenlos vor und es kümmert sie auch nicht, wenn die Prinzessin bei einem "Rettungsversuch" verletzt wird.
So lässt der Schwarze Tenor 1 die Gruppe in einer eisigen Höhle erfrieren. Lediglich Zidane schafft es gegen die Kälte anzukämpfen und tritt dem Schwarzen Tenor 1 alleine entgegen. Dieser ist selbst mit einer mächtigen beschwörten Kreatur Zidane unterlegen und wird von diesem besiegt und vernichtet. Generell erscheint der erste Tenor sehr schwach und so behält man sich ihn auch im Kopf: schwacher, unbedeutender Charakter. Also gar kein Wunder, dass es noch keine Karte bisher zu ihm gibt. Aber wenn es ihn jeweils geben wird, wäre er im Eis-Element passend und gegnerische Stürmer einzufrieren würde wie die Faust aufs Auge passen.
Überhaupt nicht schwächlich hingegen ist die Nummer 2 der Schwarze Tenore. Dieser greift die Gruppe an, als sie mit einem Flugschiff aus der Stadt Dali fliehen wollen. Allerdings gilt dieser Tenor als der Friedliche und bis auf den plötzlichen Angriff, hat dieser kaum eine bemerkentswerte Charakterbildung. Allein sein erscheinen lässt ihn aber mit den Flügeln und Hörnern gefährlich wirken.
Besonders an ihm ist, dass er Garnet beim Versuch sie zu retten, überhaupt nicht verletzt, wie die anderen Beiden. So greift er sie im gesamten Kampf nicht an, selbst wenn er Flächenzauber auf die Gruppe zaubert, so lässt er Garnet dabei immer außen vor. Sobald er es schafft, die anderen drei Teammitglieder neben Garnet zu besiegen, hypnotisiert er Garnet und das Spiel endet in einem Game Over. Das Feuer Element ist ihm ganz und gar zuzuschreiben, da er hauptsächlich mit Feuer-Zauber angreift und sogar auf Magie-Angriffe mit Feura kontert.
Wie in Schwarzmagier-Erklärung beschrieben, zaubern Magier oft nicht wild um sich, da Ihnen die MP schnell mal ausgeht. Dies führt im FFTCG dazu, dass viele Schwarzmagier einen Enter The Battle-Effekt haben. Gleich zu Beginn geben diese Ihren mächtigsten Zauber aus. Auch eine Gemeinsamkeit, die wir hier häufiger haben, ist die Anzahl an Handkarten. So ist der Schaden höher, wenn man mehr Karten hält. Dies ist ziemlich genial durchdacht, da im FFTCG die Handkarten als Ressource zählen, spiegeln diese auch ein wenig die verfügbare Magie eines Spieler dar. Je höher diese Magie ist, desto mehr Power hat der Spieler um mächtige Aktionen durchzuführen. Man könnte die Aktionen, Stürmer, Backups, Monster und Beschwörungen zu spielen auch durchaus als Zauber ansehen. Daher macht es auch nur Sinn, wenn ein Schwarzmagier, diese Ressource ebenfalls nutzt. Genial, dass man dieses Konzzept häufig bei Magiern sieht!
Der schwarze Tenor 3 hat gleich bereits zwei Exemplare von sich als Karte (Zufall, dass die Häufigkeit der Tenore zu dessen Stärke im Spiel passt?), aber dies ist auch kein Wunder: als einziger Tenor überlebt er seinen ersten Kampf gegen die Gruppe rund um Zidane und taucht ein zweites Mal wieder auf. Auch sein Auftreten und seine Persönlichkeit ist wesentlich prägnanter, während die ersten beiden Tenoren eher wie Marionetten schienen, so besitzt Nummer 3 eine wahre Boshaftigkeit in sich. Während er kurz nach Tenor 2 die Gruppe auf dem Flugschiff angreift, entledigt er sich dort allen Schwarzmagier, die das Flugschiff normalerweise bedienen, wäre Zidane und seine Gruppe nicht da. Auch nach seinen Kampf, scheint er zwar ein paar Schrauben locker zu haben, gibt seine Verfolgung jedoch nicht auf. So vernichtet er fast das Flugschiff, hätte sein mächtiger Blitz nicht sein eigenes kleines Flugschiff beschädigt.
Und damit erkennen wir auch gleich das Element vom Schwarzen Tenor 3: Blitz. Seine erste Version scheint ähnlich zum Schwarzen Tenor 2 zu sein, hat aber einige wirklich deutliche Änderungen und Verbesserungen: Er ist kein Backup, sondern ein Stürmer. Er macht beim ETB keinen Schaden, sondern reduziert die Stärke. Auch seine zweite Version teilt die Stärke Reduktion, diese aber unabhängig der Handkarten. Dafür zeigt er seine unerbittlichkeit seine Mission zu beenden: Auch wenn der schwarze Tenor 3 besiegt wird, so greift er noch ein letztes Mal mit seiner Magie an.
Vivi Orunitia
Dieser kleine trollige Schwarzmagier ist ganz und gar besonders. Er war lediglich ein Prototyp der später folgenden Schwarzmagier und damit nur ein Test-Exemplar. Als solches ist er allerdings nicht an einer kurzen Lebenspanne gebunden und wird von einen Quan (die Rasse von Quina) aufgezogen. Als dieser jedoch verstarb, war Vivi plötzlich auf sich alleine gestellt und fragt sich immer mehr, warum er eigentlich existiere. Ja, Final Fantasy IX spricht einige harte Themen an, dieses ist nur eines von vielen, für die die Charakter einzeln stehen. Aber wie dem auch sei, Vivi hat überhaupt kein Selbstbewusstsein, seine wahre Macht kommt aber immer wieder zum Vorschein, wenn es gilt, seine Freunde zu beschützen.
Der erste Vivi ist ein Backup und könnte kaum unscheinbarer sein. Er ist mächtig als Karte, keine Frage, 5k für einen 2CP Backup sind nett und dazu besitzt er auch noch einen Exburst. Doch irgendwie ist es schwer, so eine Karte ins Deck zu bekommen, wenn der eigentliche Charakter doch soviel unglaubliches Potenzial hat. Diese Karte stellt eher den gewöhnlichen Vivi da, stark, ja, aber zu unsicher um seine ganze Kraft zu entfalten.
Ganz anders der Starter-Vivi. Nun schon als Stürmer in die vordere Reihe gewagt, zeigt sein Schwarzmagier seine doch sehr niedrige HP: mickrige 2000 Stärke braucht es, um den kleinen Zwerg vom Feld zu pusten. Doch dies ist nichtmal schlimm, denn dieser Vivi opfert sich für seine Freunde und nimmt einen gegnerischen Stürmer in den meisten Fällen sogar mit. Dies tut er zwar nicht wirklich im Spiel, als er aber den schwarzen Tenor 3 bei seinen Angriff auf das Flugschiff mit aller Kraft aufhält, verliert Vivi zunächst erstmal sein Bewusstsein. Seine Bereitschaft sich für seine Freunde aufzuopfern, ist hier ganz klar und schön dargestellt.
Und dann gibt es noch den Legend-Vivi. Oh Junge, immer noch einer der schönsten Karten! Ironisch ist auch, dass dies genau die Szene ist, wo er den Angriff auf den schwarzen Tenor 3 ausführt und danach ohnmächtig wird. Hätte also besser wohl zur anderen Karte gepasst. Nichts desto trotz erkennt man hier die Power von dem kleinen schwarzen Magier: Ähnlich wie zuvor seine Tenoren-Gegner fügt er beim ETB Schaden zu und konzentriert sich dabei voll auf seine Magie (aka deine Handkarten). Mit einer der durchaus potentiell mächtigsten ETB, ist dieser kleine Stürmer für seine wenigen Kosten ein schöne Removal in jedem Feuerdeck. Seine Special zeigt aber wieder seine Aufopferungsbereitschaft und leider auch seine fehlende Erfahrung im Umgang mit seiner mächtigen Magie. So kann es durchaus mal passieren, dass er mit dieser mächtigen Fähigkeit gleich mal die eigenen Stürmer wegpustet. Ups. Da ist der kleine wohl wieder hingefallen und hat dabei seine Freunde zur Asche verbrannt. Sich selbst gleich eingeschlossen. Sehr gefährlich, man muss sehr drauf aufpassen, wann man Vivi mit diesen mächtigen Zauber gegen den Feind kämpfen lässt.
Gibt es noch andere wichtige Schwarzmagier in FFIX?
Bis auf den Schwarzen Tenor 1, gibt es in Final Fantasy IX keine weiteren Namhaften Schwarzmagier. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass es die normalen Schwarzmagier vom Spiel als Standardkämpfer ins TCG schaffen könnten. Diese teilen den Vivi Look doch sehr und auch wenn diese keine wirkliche Persönlichkeit haben, "erwachen" sie im laufe Ihres kurzen Lebens und hinterfragen sich und Ihre Aktionen. Daher wäre es wirklich schön und wünschenswert, wenn ein solch erwachter Schwarzmagier es ins TCG schaffen würde.