Das - zumindest von mir - lang ersehnte Finale unseres Dragoon Dreiteilers. Ich gebe ehrlich zu, ich freue mich seit Monaten auf diesen Artikel. Nicht weil ich ein riesengroßer Kain-Fan bin, sondern weil ich finde, dass seine Karten so unglaublich gut umgesetzt sind, dass sie allein diese Kategorie auf unserer Webseite rechtfertigen!

Ein würdiger Moment endlich diesen Artikel schreiben und veröffentlichen zu dürfen.

Warum ist mir dieser Artikel so verdammt wichtig? Nur weil ich Kain einfach großartig finde?

Als ich das FFTCG angefangen hatte, hatte ich vor allem die neueren, sagen wir mal die 3D-Teile, von Final Fantasy gespielt, darunter FFVII bis FFXV. Alles andere war für mich vollkommen unbekannt, dennoch begegneten mir durch das FFTCG einige Charaktere, bei denen es mich sehr interessierte, was mit ihnen im richtigen Spiel passiert, dass am Ende diese oder jene Karte dabei herauskommt.

Charaktere von einem Titel kamen dabei immer wieder vor: Final Fantasy IV.

Wieso gibt es Cecil in Erde und Wasser - mit zwei verschiedenen Klassen, die so unterschiedlich aussehen?!

Wer sind Palom und Porom und warum machen die immer irgendwie was miteinander?

Woher kommen denn all die Synergien? Yang & Ursula, Luca mit Rydia und Palom.... Und wieso sieht Rydia auf manchen Karten so anders aus?

Und dann war da die alles entscheidende Frage, die eine Synergie, die mich echt dazu bewegte, dieses Spiel inklusive der Fortsetzung After Years zu spielen...

Kain ist der Kommandant der Dragoon-Einheit und demnach auch versierter Dragoon.

Hast und geringe Kosten (3 CP) passen schon einmal gut in unser Dragoon-Schema, wie im ersten Teil dieser Serie besprochen.

Mit 5000 Stärke etwas schwach bestückt, zeigt diese Karte dennoch perfekt, was einen Dragoon ausmacht: seine Sprungfähigkeiten!

Ich war begeistert als ich gesehen habe, wie diese Karte umgesetzt wurde. Man zahlt 1CP, Kain wird dull (angreifen oder blocken ist dadurch nicht mehr möglich) und ist bis zum Beginn des nächsten Zuges vollkommen immun gegen jegliche Form von Schaden - sozusagen unantastbar. Nur um dann mit Beginn der nächsten Main Phase 1 doppelt so stark aktiv auf dem Spielfeld zu landen! Nun kann er mit 10000 Stärke angreifen (Blocken wäre nicht möglich, da er zum Ende des Zuges die Stärke wieder verliert). Eine solche Stärke haben bisher nur zwei Karten: Wildes Chaos und Minerva - und dier kosten auch 5 CP oder 7 CP.

Dank Hast kann Kain auch direkt "losspringen".

Und so sah auch Kains Sprungattacke im Spiel aus: aus dem Bildschirm gesprungen, vollkommen unantastbar kommt er im nächsten Zug zurück um den Gegner mit viel größerem Schaden anzugreifen. Da konnte zwischendurch ruhig schon mal die gesamte Party tot sein, Kains Sprung bescherte auch mir in so manchen Bosskämpfen den finalen Schlag und damit den Sieg!

Doch Kain war nicht der einzige Dragoon in FFIV, sondern gleich Kommandant einer ganzen Dragoon-Arme (oder auch Armee der Dragoner auf deutsch). Dies zeigt sich auch in seiner [2-104R] Variante, die alle Dragoons (Name und Job) um 2000 stärkt. Typisch einem starken Anführer, der seine Streitkräfte hoch motiviert in den Kampf ziehen lässt. Zu sehen ist die Karte unter "Unerwiderte Liebe".

Eine weitere Frage die mir im Kopf umherrschwirrte, bevor ich FFIV spielte war:

Ist Kain eigentlich gut oder böse?
Und auch das Spiel weiß dies geschickt umzusetzen, um auch den Spieler immer wieder an Kains Motiven oder Gesinnung rätseln zu lassen.

Als die neueste Kain Karte herauskam, war ich total überwältigt - nicht unbedingt von der Karte an sich, sondern wieder einmal wie traumhaft sie umgesetzt wurde.

3 CP mit 9000 Stärke - das muss natürlich einen Haken haben. Und so wechselt Kain gerne bei Betreten eines Dunkelheits-Stürmers das Feld - und zwar zu dem Spieler, der den Dunkelheits-Stürmer gespielt hat. Eine gefährliche Karte, die mit 3 CP zwar einen starken Nutzen hat, der sich aber schnell einmal gegen einen selber richten kann!

Und dies ist im Grunde die grobe Geschichte, die Kain auch in FFIV widerfährt. Von Golbez übernommen, stellt sich Kain mehrfach gegen seine Freunde und handelt in Golbez' Interessen. In einigen Momenten wieder zur Besinnung gekommen, stellt er eine starke Unterstützung für die Party dar - doch weiß man auch, für wie lange?

Ich weiß, Golbez ist kein Dunkelheits-Stürmer - gehört aber zur Kategorie Bösewichte und damit auf die Seite des Elementes Dunkelheit. Und falls das noch nicht überzeugend genug ist, hier ein fieser kleiner FFIV Spoiler:

Eigentlich ist auch Golbez nicht abgrundtief böse, sondern wird von Zemus kontrolliert. Und den treffen wir zwar auch in Blitz, aber eindeutig in seiner Unterstützervariante in Dunkelheit an. Man könnte also sagen, Ursprung der Kontrolle ist Zemus und dementsprechend ist auch Kain diesen Element gegenüber anfällig.

Sobald der Dunkelheits-Stürmer auf der Break Zone landet, verfliegt auch die Kontrolle über Kain und er wechselt erneut das Feld. So wie er auch nach dem Besiegen von Golbez und Zemus nicht mehr fürchten muss, übernommen zu werden.

Kain, der vom König von Baron großgezogen wurde, wuchs zusammen mit Rosa auf. Mit Cecil, der ebenfalls vom König von Baron aufgenommen wurde, bekam er sozusagen einen Adoptivbruder. Aus einer anfänglichen Rivalität entwickelte sich eine starke Freundschaft zwischen den beiden.

Doch Kain hatte ein großes Problem: schon immer hegte er Gefühle für Rosa, die sich allerdings viel mehr zu dem mysteriösen Cecil hingezogen fühlte. Guter Freund wie Kain ist, entschied er sich, seine Gefühle für sich zu behalten, um die Freundschaft die er mit den beiden hat, nicht zu riskieren.

Dennoch sind die Zeichen für Kains Zuneigung zu Rosa offensichtlich. Nicht nur im Kartenspiel, wo Kain dank Rosa auf dem Feld zu einem 4 CP 8000 Stärke Stürmer mit Hast und Erstschlag mutiert.

Auch im Originalspiel wird dies immer wieder sehr deutlich. Nachdem er sich in Fabul gegen Cecil stellt und diesen sogar im Zweikampf besiegt, zögert er beim Gnadenstoß, als Rosa eintrifft und seinen Namen ruft.

"Sieh... mich nicht an!", schreit er beschämt über seine Taten.

Doch Kain führt Golbez' Befehle weiter fort - nur Rosa kann ihn immer wieder zum Zögern bringen. Selbst Golbez kommt relativ schnell zu dem Schluß, das Kain sich sehr um Rosa sorgt und entführt sie kurzerhand.

Nachdem Kain immer und immer wieder die Gruppe betrogen hatte, zieht er sich am Ende des Spiels beschämt auf den Berg der Tortur zurück. Cecil und Rosa feiern währenddessen ihre Hochzeit. Kain möchte erst wieder in seine Heimat zurückkehren, wenn er ein stolzer und ehrbarer Dragoon geworden ist und für seine Verrate gebüßt hat.

Er versucht, wie Cecil einst vom Dunkelritter zum Paladin wurde, sich der Prüfung zu unterziehen - und versagt! Sein dunkles Ich manifestiert sich und zieht hinaus, mit dem einzig logischen Ziel:

Cecil töten damit Rosa sich für ihn entscheidet (denn in JRPGs ist es scheinbar vollkommen logisch, das man so, die Liebe einer Frau gewinnt...).

Die Liebesgeschichte zwischen den drei Protagonisten findet also in After Years ihr Ende (welches ich hier nicht spoiler). So viel sei aber gesagt: Es gibt Stoff für mindestens 2 weitere Kain Karten auf die ich mich sehr freuen würde (vielleicht stelle ich diese in einem Wunschkarten-Artikel vor).

Die erste Kain Karte die uns im FFTCG begegnete und die letzte, über die ich in der Kartengeschichte schreibe.

Um ehrlich zu sein, hat diese Karte für mich den geringsten FFIV Bezug, aber einen unglaublich starken zu Dissidia 012.

Seine Stärke-Reduktion ist eine mächtige Fähigkeit die nicht ganz untypisch für das Element Blitz im FFTCG ist.

Witziger finde ich hingegen, dass EX BURST auch in Dissidia eine Rolle spielt: Im Laufe des Kampfes können die Kämpfer einen sogenannten EX Mode erreichen und in diesem unter bestimmten Voraussetzungen ihren EX BURST einsetzen: eine mächtige Attacke die, richtig ausgeführt, das Spiel sehr zu deinen Gunsten drehen kann - oder, falls du bereits in Führung bist - deinem Gegner die Chancen auf den Sieg nimmt. Kains EX BURST in Dissidia heißt "Stolz der Dragoner" und begegnet uns hier als mächtige Spezialfähigkeit, die direkt einmal einen Stürmer bricht (wenn auch auf Kosten, dass Kain danach eine gewisse Reaktivierungszeit braucht).

In Dissidia könnte Kain diese Fähigkeit auch nicht spammen, da sie wie gesagt EX Mode benötigt.

Und auch im FFTCG kann das Brechen eines bestimmten Stürmers, das Spiel drehen oder gar entscheiden.

Ebenso ist das komplette Artwork der Karte von Dissidia 012.

Ansonsten ist es mit 6 CP eine recht langsame Karte, die - wenn überhaupt - nur durch ihren EX Burst die Kosten rechtfertigt und mit 8000 Stärke auch weit unter dem Durchschnitt liegt. Aber zu Opus I Zeiten war dies sicherlich gerechtfertigt.