Wir wünschen euch allen ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr!
Sicherlich gibt es über 2020 viele schlechte Dinge zu berichten und wir müssen bestimmt nicht explizit erwähnen, inwiefern das FFTCG im letzten Jahr mit den Einschränkungen leben musste. Deswegen wollen wir nicht nur positiv auf das vergangene Jahr zurück blicken, sondern auch optimistisch nach vorn schauen! Was ist uns im letzten Jahr besonders positiv in Erinnerung geblieben und hätte ohne die Umstände so vielleicht nie stattgefunden?
Thaz
Eigentlich fing 2020 ja gar nicht so verkehrt an. Das Turnier in Volkmarsen im Januar war ein wie immer schwer zu toppendes Ereignis und im Februar hatte es uns nach Dresden auf die DeDeCo verschlagen, wo wir sehr unterhaltsame FFTCG-Demo-Runden mit Tombola veranstaltet haben.
Danach wurde es gezwungenermaßen etwas still im Event- und Turnierbereich, aber wie so oft, macht Not auch erfinderisch.
Als sich im Sommer die Lage etwas entspannt hatte, war der Wunsch endlich mal wieder Karten in der Hand zu halten sehr groß. Und so planten wir ein kleines, privates Freiluftturnier auf meinem Gartengrundstück.
Mit Desinfektionsmitteln, ausreichend Abstand zwischen den Tischen und den üblichen Hygienevorschriften konnten wir somit endlich den Opus XI Cube austesten. Das Wetter war schön, die Booster gut gefüllt und der übliche Cube Wahnsinn konnte losgehen. Generell sollte es beim Draften ja etwas ruhiger zugehen, aber bei manchen Legend-gefüllten Packs oder absurd starken Kombinationen hörte man doch das ein oder andere stille Kichern oder einen halb unterdrückten freudigen Aufschrei.
Nach dem Cube Draft gab es dann natürlich auch noch ein Standard-Turnier, im Zwei-Deck-Format - mit einer Besonderheit: ein Deck konnte frei gewählt werden, wogegen das zweite Deck zugelost wurde. Jeder Teilnehmer musste eine Deckliste einreichen, die von Madredrs (er hatte die Idee zu diesem Format) gesichtet wurde. Sobald alle eingereichten Decks für spielbar empfunden wurden, wurden sie zufällig unter den Turnierteilnehmern verteilt. Nun durften insgesamt 9 Karten noch verändert werden - allerdings keine Legends.
Die Idee dahinter war, die Spieler aus ihrer Komfortzone zu holen, in der sie immer nur die gleichen Decks spielten. Außerdem hatten viele von uns bisher wenig bis kaum Spielerfahrungen in diesem Set sammeln können und es war demnach schön, andere Deckideen zu erhalten und sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Erst nach dem Turnier durfte erfragt werden, von wem das gespielte Deck eingereicht wurde und man konnte sich weiter austauschen und sie verfeinern. Das Konzept war ein voller Erfolg und ich hoffe, dass wir auch im kommenden Jahr das ein oder andere Turnier damit spielen können. Mit dem Mono Erde FFXV Deck hatte Steven mich definitiv ein Deck spielen lassen, dass ich so selbst weder gebaut noch jemals probiert hätte. Es war aber eine tolle Erfahrung, mal einen komplett anderen Spielstil zu testen und ein Element zu spielen, das von mir (leider) nicht so oft angefasst wird.
Natürlich ist uns allen bewusst, wovon es in 2021 abhängen wird, ab wann wir wieder richtig spielen können - egal ob kleine oder große Events. Auch wenn ich optimistisch gedacht nicht damit rechne, dass vor dem kommenden Sommer vieles möglich sein wird, sehe ich dem Ganzen doch sehr positiv entgegen.
Mit unserem Nikolausgewinnspiel konnten wir knapp 100 Personen begeistern und dank Blackfire einige in die Welt des FFTCGs einführen (die Pakete werden in den nächsten Wochen versandt und wie versprochen, geben wir euch diesbezüglich Bescheid). Und auch wenn die Reunion Kits vorerst etwas traurig in den LGS einlagern, freue ich mich sehr auf den Moment, wenn wir endlich um diese großartigen Preise spielen dürfen.
In der Zwischenzeit genieße ich Opus XII, welches mit seiner Vielfalt und unglaublich starken Karten das FFTCG um einige Kombodecks bereichert hat. Wer weiß, vielleicht wird es ja Zeit für einen komplett neuen spielerischen Weg für mich? Vielleicht sogar mit der ein oder anderen Erdkarte? Egal wie, ich freue mich sehr darauf :)
Madredrs
Bisher habe ich recht selten auf internationalen Turnieren gespielt. Sei es die Reise zum Turnier oder weil ich oft als Judge oder Helfer auf diesen Events mitgewirkt hatte.
Als das Yuna Young Team ihr Online Wohltätigkeitsturnier im Dezember 2020 ausrichteten, hatte ich lange überlegt, ob ich daran teilnehmen sollte. Mit den Shikarees hatte ich ein Deck ganz nach meinem Geschmack gefunden und dieses über Wochen mit Darvill und anderen getestet und verfeinert. Eigentlich eine guter Ausgangspunkt um das Deck auf Herz und Nieren zu erproben. Doch ich hatte etwas Sorge mich gleich in ein internationales Turnier zu stürzen, bei dem auch hochrangige Spieler wie Alex Hancox und Nicolas Larrouy antraten. Sascha hatte mich dann aber am Ende überredet, doch teilzunehmen. Ein Glück, denn dieses Turnier stellte ein absolutes Highlight für mich dar!
Ich ging aus den ersten 3 Spielen siegreich hervor, von dem sogar das zweite aufgezeichnet und kommentiert wurde. In den Spielen 4 und 5 musste ich zwar eine Niederlage eingestehen, hatte aber im 4. Spiel - welches ebenfalls kommentiert wurde - ein absolut starkes und nervenaufreibendes Match.
Am Ende erreichte ich als 6. den Top Cut und musste erneut gegen Michael Macmillan ran. Diesen hatte ich in Runde 3 besiegt und natürlich wollte er eine Revanche. Letztendlich musste ich mich mit einem sehr knappen 1:2 vom TopCut verabschieden, war aber dennoch glücklich, so viele tolle Matches gespielt zu haben, mit einem für mich unerwartet guten Endergebnis.
Dieses Online-Turnier war eine absolut großartige Erfahrung für mich und ich war erstaunt, wie viel Turnierflair man auf einmal im heimischen Wohnzimmer haben konnte. Auch die Möglichkeit mit Spielern aus aller Welt zu agieren, war am Ende eine riesengroße Bereicherung für mich.
Natürlich wünsche ich mir dennoch, dass es 2021 wieder richtige Turniere geben wird. Mit meinem Shikaree Deck, an dem ich weiterhin arbeite, werde ich aber sicherlich auch noch das ein oder andere online Turnier bestreiten, bis wir wieder wie gewohnt spielen können.
Darvill
Wenn ich auf FFTCG dieses Jahr zurückblicke, gibt es eine Sache, die mich besonders geprägt hat, und das war die TCG League.
Insbesondere die erste Hälfte hatte meine Sicht auf das Spiel geändert.
Vor der TCG League wusste ich in keinster Weise, wo ich stand, was auch damit zusammenhing, dass ich so gut wie nie an größeren Turnieren teilnahm. War ich ein guter Spieler? Gehe ich in der
Masse unter? Ich hatte keine Ahnung, wo ich einzuordnen war und hatte immer das Bedürfnis, das zu erfahren. Wie competitive kann ich wirklich sein, wenn ich es drauf anlege? Die TCG League war
für mich daher eine Chance, das herauszufinden. Natürlich lässt sich das nicht mit einem richtigen Turnier vergleichen, doch trotzdem konnte es mir eine gewisse Richtung geben. Gerade die erste
Season sollte sich dabei als erstaunlich erfolgreich herausstellen: In der Hälfte der Zeit hatte ich mit Ninjas gespielt, die andere Hälfte mit Marche / Ritz und konnte es dabei nicht nur in die
KO-Runde schaffen, sondern sogar bis in die Top 4. Insbesondere im Gedächtnis geblieben ist mir das Top-8-Match mit meinen Ninjas gegen Wind / Wasser. Es war eines der forderndsten Spiele,
die ich jemals hatte, aber entgegen den Erwartungen bin ich siegreich hervorgegangen.
In den nachfolgenden Seasons konnte ich zwar nicht mehr an den Erfolg anknüpfen (ich dümpelte in der Mitte von Division 2 herum), konnte mir aber dennoch den Respekt einiger Topspieler
erarbeiten. Wenn Leute wie Nicolas Larrouy und Francis Guittierez unabhängig voneinander einen fragen, wer man denn sei und ob man sich von der Europameisterschaft kenne, weil man auf einem
entsprechenden Niveau spiele, gibt es einem einen unglaublichen Boost beim Selbstvertrauen.
Nun, wäre ich wirklich EM-würdig? Keine Ahnung. Ehrlich gesagt, so richtig einschätzen kann ich immer noch nicht, wo ich stehe. Doch es hatte sich was verändert: Ich brauche es nicht mehr
wirklich zu wissen. Ich brauche weder mir selbst noch irgendjemand anderem was zu beweisen. Ich sehe FFTCG nun um einiges lockerer. Wenn ich es spiele, dann tue ich das, weil ich wirklich Bock
darauf habe und nicht, um irgendwas zu reißen. Mich juckt das einfach nicht mehr.
Letzten Endes will ich beim Spielen nur eins haben: Spaß.