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Interview mit dem Deutschen Meister 2019

Seit Sonntag haben wir einen neuen Deutschen Meister. 2017 gewann Kaspar Wolf mit seinem Eis / Feuer Deck und bescherte seinem Team Limit Break Berlin den ersten Sieg. 2018 ging Sascha Korbel, ebenfalls aus dem gleichen Team, mit Mono Wasser als Sieger hervor. 2019 war Limit Break Berlin wieder auf der Meisterschaft vertreten - doch eins war von vornherein klar: Weder Sascha noch Kaspar würden in diesem Jahr ihren Titel verteidigen oder gar zurück erobern können, denn keiner von beiden konnte an dem Turnier teilnehmen.

 

Nun lag es also an Salim Aroudj, Chris Green und Steven Siewert, den Sieg für ihr Team erneut nach Hause zu bringen und sich gegen die 64 anderen Kontrahenten durchzusetzen. Steven gehörte immerhin zu den 3 Spielern Deutschlands, die sich in den Regionalturnieren 2 BYEs ergattert hatten. Und auch Salim ist in der Szene als guter Spieler bekannt und setzte sich beim Wasser Crystal Cup in Großbritannien bis in die Top4 durch.

 

"Dieses Jahr geht der Sieg aber nicht an Berlin!", hörte man den ein oder anderen Spieler noch vor Turnierstart scherzen. Am Ende setzte sich Limit Break Berlin erneut durch - dieses Mal durch Chris Green!

 

Natürlich möchten wir uns nicht die Chance entgehen lassen und haben ihn zu seinen Erlebnissen vor, während und nach der Deutschen Meisterschaft befragt!

Hier könnt ihr den Verlauf der Top15 nachvollziehen und wir Krzysztof Grynfelder aka Chris Green zum Deutschen Meister wurde.
Hier könnt ihr den Verlauf der Top15 nachvollziehen und wir Krzysztof Grynfelder aka Chris Green zum Deutschen Meister wurde.

Hallo Chris!
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der Deutschen Meisterschaft!

Deine Leistung am Wochenende war wirklich bemerkenswert! Im Gegensatz zu deinen Teamkollegen, musstest du dich von Runde 1 an behaupten. Wie lief die Turniersaison 2019 für dich und wie hast du die Vorrunden gemeistert?

 

Ich konnte an der bisherigen Turniersaison kaum teilnehmen, zumindest was Regios angeht, da ich immer zur Fortbildung wegfahren musste.

Die Vorrunden verliefen ziemlich geschmeidig, zumal auch mein Runde 1 Gegner nicht anwesend war und ich daher indirekt ein Freilos hatte, welches allerdings meinen Tie-Breaker in den Keller zog. Somit war für mich klar, ich müsste mindestens X-1 gewinnen, um sicher in den Tops zu sein, da ein X-2er, aufgrund der Top 15 statt 16 nicht in die Tops kommt.

Mit welchem Deck bist du bei der Deutschen Meisterschaft angetreten?

 

Ich habe Eis/Erde gespielt, welches sich durch Opus 7 Sephiroth schon recht früh in der Season etablieren konnte. Inspiert haben mich die Deck-Versionen von Christian Schwebke und Patrick Rüger. Habe allerdings meinen eigenen persönlich Stil mit einfließen lassen, durch Austausch einiger wenigen Karten, vor allem in der Backup-Line.

 

Wie hat sich das Deck im Laufe deines Trainingszeitraumes verändert?

 

Ursprünglich habe ich eine Fun-Version daraus gemacht, indem ich 5 Sephiroth und 3 Veritas im Deck hatte und diese mit dem Zauberpott recyclet habe. Dies war zwar weniger erfolgreich, hat mir aber sehr viel Spaß gemacht. Dadurch konnte ich aber ein Gefühl für das Deck entwickeln. Die Finale-Version stand allerdings erst eine Woche vor der DM. Trainiert habe ich immer mit der Berliner-Community, die ich als eine der besten Communities Deutschlands erachte.

 

Immerhin waren auch 6 Spieler der Top16 aus besagter Community. Heißt das, du würdest sie auch besonders spielstark einschätzen?

 

Ich empfinde die Berliner Community als eine der stärksten Deutschlands. Dazu zählen nicht nur die Erfolge von LBB sondern auch unsere Freunde von Burning Chocobo, welche unsere Community unter anderem durch verschiedenste Events bereichern.

 

Bevor wir weiter auf die Teams, vor allem auch Limit Break Berlin eingehen, würde ich dich gern weiter zum Turnier selbst befragen.

Zum einen war die Deutsche Meisterschaft das erste und sicher einzige große Opus VIII Turnier mit dem Dadarma Bann. Dieser wird von den Spielern immer noch sehr umstritten angesehen. Inwiefern hat sich dieser Bann auf dich ausgewirkt?

 

Vor dem Bann habe ich noch Erde/Wind gespielt und beim Wind-Crystal Cup in Mailand mit Platz 33 knapp die Top 32 verpasst. Obwohl mit dem Bann eine Ära zuende geht, bleibt Erde/Wind nach wie vor ein sehr starkes Meta-Deck aufgrund der Semi Lafina/Sternensibylle Kombo.

 

Steven hatte sich ja an einer Dadarma-freien Variante von Erde / Wind versucht, während du zunehmend Gefallen an Eis / Erde gefunden hast. Gab es dennoch Match Ups, vor denen du besonders Angst hattest?

 

Jedes Match-Up gegen Wasser/Eis. Da dieses prinzipiell gegen mich favorisiert ist, wie zum Beispiel das Finalspiel. Jedoch war mein Gegner Micael ziemlich unglücklich mit dem Draw in dritten Spiel.

 

Welches Match ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?

 

Am ersten Tag: Das Spiel gegen meinen Teamkollegen Salim Aroudj, welcher mir am ersten Spieltag eine Niederlage verpasst hat.

Am zweiten Tag: Das Spiel gegen Joel, da ein besonderer Erfolgsdruck auf mir lastete. Aber unter Druck spiele ich glücklicherweise am Besten.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren nicht nur deine Teamkollegen bereits ausgeschieden, sondern auch der Rest der Berliner. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass da ein gewisser Leistungsdruck entsteht. Doch du hast es erneut geschafft und Limit Break Berlin den Sieg beschert. Welchen Einfluss hatte das Team auf dich? Wie unterstützt ihr euch gegenseitig?

 

Schon im Vorfeld war uns bewusst, dass wir unbedingt den Hattrick schaffen wollten und wir haben uns daher gegenseitig unterstützt, unabhängig davon, wer von uns am Ende das Turnier gewinnt. Als wir erfuhren, dass alle 3 anwesenden LBBler es in die Tops geschafft haben, waren wir mega happy und unsere Chancen auf den Hattrick deutlich verbessert.

Bevor nun eine Anfragenwelle von Spielern bei euch eingeht: wie rekrutiert ihr eure Teammitglieder? Denkst du dass der Zusammenschluss von Spielern zu einem Team hilfreich ist und auch deswegen Teil eures Erfolgs?

 

Wir rekrutieren zum einen nach Sympathie und Harmonie, sprich: wie gut passt diese Person in unser Team, also auch nach Persönlichkeit.

Zum Anderen natürlich aber auch nach Talent. Dies wird allerdings mit den Teamkollegen abgesprochen und abgestimmt (nicht wahr, Sascha? ;-) ). Ein Team ist für den Erfolg nicht zwingend erforderlich, aber es fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl, wodurch man sich öfter trifft und zusammen spielt, was sich in erhöhter Trainingszeit niederschlägt.

 

Ab wann hattest du realisiert, dass du eine Chance hast, Deutscher Meister zu werden? Oder hast du dies bis zum letzten Augenblick verdrängt?

 

Realisiert habe ich es schon ab dem zweiten Tag. Hatte bereits nach dem Aufwachen ein für mich ungewöhnliches Gefühl der Ruhe und das Gefühl es schaffen zu können.

 

Neben der Hitze im Raum und der Lautstärke, wie es auf großen Turnieren dank vieler Spieler üblich ist, musstest du dich von Anfang bis Ende im Turnier durchkämpfen. Abgesehen von dem "Freilos" durch deinen ausbleibenden Gegner in Runde 1, hattest du keine weitere BYEs und musstest im Halbfinale und Finale auch alle 3 Spiele absolvieren. Um nach so vielen Matches dennoch siegreich hervor zugehen, braucht es sicherlich einiges - starke Nerven, Spielstärke, Glück – was hat dir zum Sieg verholfen?

 

Um es letztlich auf das Siegertreppchen zu schaffen, braucht man alles davon!

 

Wie wird deine Vorbereitung auf die EM aussehen? Immerhin hast du mit Sascha und Salim zwei Teamkollegen, die ebenfalls bereits EM Quali haben.

 

Intensives Studium, der dank Opus 9, sich ändernden Meta. Aber auch Trainingscamps mit meinen Teamkollegen.

 

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!

Wir wünschen dir und Limit Break Berlin weiterhin viel Erfolg und eine tolle Europameisterschaft!

Vielen dank an Chris Green für die Beantwortung unserer Fragen! Wollt ihr noch etwas vom deutschen Meister wissen? Wir reichen die Fragen gerne weiter, schickt uns diese einfach auf Twitter oder Facebook! Im deutschen FFTCG Discord könnt ihr ebenfalls eure Fragen los werden!