Das Eidolon Festival, beziehungsweise besser bekannt als OCTGN Open, ging bereits in die fünfte Runde. Dieses Mal wurde ein Startgeld verlangt, um bessere Preise zu ermöglichen, welches jedoch mit 5€ nicht sonderlich hoch ausfiel. Da die Organasition jedoch recht holprig ablief, meldeten sich mit 53 Teilnehmern im Vergleich zum letztem Jahr nur recht wenig an.
Bei dem Turnier nehmen Leute aus der ganzen Welt teil, somit einigt man sich im Vorfeld mit seinem Gegner in der jeweiligen Runde auf einen Termin, welches durch die verschiedenen Zeitzonen kompliziert werden kann, und trägt dann die Partie über das Computerprogramm OCTGN aus. Dieses ist zwar nicht fürs FFTCG optimiert, sondern umfasst mehrere TCG's, doch ist eines der Programme die am besten dafür geeignet sind.
In den ersten Runden entschied ich mich ein Deck zu spielen mit dem ich mich am wohlsten fühle und das war bei mir, wie sollte es anders sein, ein Wind/Wasser-Deck. Die Version vom doppelten Spring-Cup Sieger Joshua Freeman-Birch unterscheidet sich jedoch von den üblichen Wind/Wasser-Listen, da diese über sehr viel Removal verfügt und quasi schon eine Art Mill-Deck ist.
Runde 1:
Wind/Wasser gegen "mono" Wasser
Da ich nicht wusste was mich erwartet, hatte ich mir vorgenommen mein Deck wie immer zu spielen und das bedeutet erstmal Backups aufzubauen. Leider konnte ich im ersten Zug lediglich eine Rikku als Backup finden. Mein Gegner machte das mit zwei 2er Backups schon besser. Da ich auch im zweiten Zug keinen weiteren Backup finden konnte, spielte ich einen Zidane, welcher mir die Hand und damit auch das Deck meines Gegners offenbarte. Neben gleich zwei Licht-Zidane und einer Garnet befanden sich auch zwei Brynhildr, was mich stutzig machte und mich auf ein Garnet-Deck schließen ließ. Durch den Garnet-Discard konnte ich mir also schonmal einen großen Vorsprung rausholen. Im Laufe des Duells komm ich zwar über zwei Backups leider nicht hinaus, jedoch hat mein Gegner auch mit den vielen Farben auf seiner Hand zu kämpfen und einen ähnlich schlechten Start. Durch viele Combat-Tricks wie Bismarck oder Cúchulainn kann ich ihm immer wieder Stürmer wegnehmen und auf 5 zu 2 Schaden bringen. Als ich das Duell zu meinem Gunsten beenden könnte, hat mein Gegner einen Disconnect und kann dem Spiel leider nicht wieder beitreten. Nach kurzer Absprache mit den Judges wurde mir dann der Sieg zugeschrieben.
Schaden: 5-2
Stand: 1-0
Runde 2:
Wind/Wasser gegen Blitz/Wasser-Monster
In dieser Runde gelingt mir ein besserer Start mit gleich zwei Backups, dabei bleibt es jedoch auch erstmal. Mein Gegner ist gezwungen bereits in Runde zwei einen Gau zu spielen und hat auch in der dritten Runde wohl keine bessere Möglichkeit, als den Dunkelheits-Kefka zu spielen. Währenddessen kann ich die Sucher-Paine aufs Feld bringen und hab damit neben einen Blocker auch den wohl wichtigsten Backup in meinem Deck: Yuna. Nachdem ich dann ein paar Stürmer aufs Feld bringen kann und sich mein Gegner nicht weiter traut anzugreifen, kann ich ihm mit Wolke der Dunkelheit den Kefka in die BreakZone schicken. Spätestens als ich dann in der nächsten Runde Barbarizzia ziehe und Gau wegnehmen kann war das Spiel auch schon so gut wie entschieden. Auch einen weiteren Gau und einer Clione komme ich mit Valfaris und Cúchulainn vorbei und kann das Spiel ziemlich eindeutig beenden.
Schaden: 7-0
Stand: 2-0
Runde 3:
Wind/Wasser gegen Blitz/Erde/Wasser-Ritter
Diesmal gelingt mir der Traumstart. Nicht nur habe ich im ersten Zug bereits Yuna und Rikku, sondern auch noch einen weiteren Zweier Backup für die zweite Runde und sogar eine Paine in Runde 3. Relativ früh seh ich bei meinem Gegner die Elemente Erde, Blitz und Wasser und will wegen der Shantotto-Gefahr nicht mehr als zwei Stürmer auf dem Feld haben. Spätestens nach dem Sternensybille Ex-Bursts wusste ich das Shantotto in der nächsten Runde gespielt wird. Somit hatte mein Gegner auch zugriff auf alle Elemente, wodurch die drei Farben in seinem Deck möglich wurden. Durch die vielen Sucher und Ex-Bursts wird das Spiel knapper als gedacht, da Athmos, Odin und Caith Sith als Ex-Burst immer wieder mein Feld klein halten und weitere Angriffe verhindern. Da ich jedoch auch viele Combattricks und Removal spiele, hat mein Gegner auch nie ein großes Feld und ich kann ihm weiter Schaden machen. Am Ende kann ich dann noch einen Athmos von der Hand durch mein Orakel verhindern und das Spiel dadurch beenden.
Schaden: 7-4
Stand: 3-0
Runde 4:
Wind/Wasser gegen Urianger/Leyak Mill
Das wohl knappeste Duell und spannenste Duell für mich im ganzen Turnier. Hauptsächlich aber auch darauf zurückzuführen das ich das Matchup garnicht kannte und teilweise nicht sicher war, welche Entscheidung die Beste ist.
Ich freute mich wieder über einen sehr guten Start mit zwei Backups, nur etwas schade das ich Paine für eine Rikku abwerfen musste. Zudem finde ich auch einen guten zweiten Turn mit Maria und vermute, dass mein Gegner Wind/Erde spielt. Dies bedeutet wieder die Shantotto auf dem Schirm zu haben und mach währenddessen das, was mein Deck am besten kann, Stürmer spielen die dem Gegner Stürmer wegnehmen. Auch die Shantotto kann ich dann mit meiner Y'Shtola verhindern und meinen Gegner auf drei Schadenspunkte bringen. Nach einer Miounne kann ich die zweite Shantotto jedoch nicht mehr verhindern und muss mich von Gau und Porom verabschieden. Spätestens als Leyak zum Einsatz kommt und ich noch weitere Farben außer Wind und Erde sehe, wird mir klar das mein Gegner ein Mill-Deck spielt und ich mit dem Kartenziehen aufpassen sollte. Der entscheidenste Moment im Spiel war wohl, als ich mit der Rikku-Special gleich zwei Dadaluma auf die BreakZone schicken konnte. Somit brauchte ich mich nurnoch um einen zu kümmern, welcher sich auch lange nicht blicken ließ. Da beide Decks sehr viel Removal besitzen ist es nur selten der Fall, dass Stürmer auf dem Feld bleiben. Erst als ich ein paar Backups ziehe, bringt mich mein Gegner auch auf zwei Schaden. Als die Decks immer kleiner wurden, konnte ich dann, nachdem ich eine weitere Rikku in der BreakZone sehe, mit meinem Schützen die gegnerische Rikku wegnehmen und mir einen Deckvorteil erspielen. Spätestens als ich dann noch die letzten Stürmer meines Gegners wegnahm, wusste er, dass er zuerst DeckOut gehen wird und ich gewann das Spiel.
Schaden: 4-2 (DeckOut)
Stand: 4-0
Da ich mich ab der 5en Runde und mit einem Stand von 4 zu 0 schon fast sicher in den Top8 sah, wollte ich mal von der Regel gebrauch machen auch andere Decks spielen zu dürfen. Ein Deck was für mich da schon immer sehr gut funktioniert hatte, war mono Blitz.
Runde 5:
Mono Blitz gegen Mono Erde
Nach einem soliden Start mit zwei 2er-Backups ist für mich die beste Möglichkeit mit einem Gilgamesh bei meinem Gegner etwas den Druck zu erhöhen. Er baut derweil weiter Backups auf und sucht sich mit Rydia einen Titan, wahrscheinlich um einen Al-Cid entgegenwirken zu können. Diesen hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber hab ihn prompt danach gezogen. Somit kann ich die Yang und Ursula Kombo meines Gegners nicht einfach mit einem Al-Cid beantworten, sondern entschied mich für einen Seymor, womit es mir gelingt Ursual vom Feld zu nehmen. Nachdem wir uns gegenseitig auf 2-2 Schaden hochtraden und ich den Titan in der BreakZone sehe, kann ich meinen Al-Cid spielen, rechne jedoch schon stark mit der Shantotto, welche dann auch in der nächsten Runde kommt. Durch Illua kann ich auf dem leeren Feld weiter für Schadenspunkte sorgen und mit Edea auch den nächsten Stürmer meines Gegners wegnehmen und ihn schon auf 5 Schaden bringen. Zwar schafft dieser es dann mit Ingus und Raubahn zwei Stürmer ins Spiel zu bringen und mir meine Edea wegzunehmen, jedoch kann ich auch dies noch mit einer Edea-Special entgegnen, sodass er gezwungen ist seine letzten Backups und Raubahn zu dullen damit Raubahn seinen eigenen Schaden überlebt. Mit einem Stürmer-Draw, welchen ich dann durch Rotmagier auch Hast geben kann, gelingt es mir dann auch dieses Spiel zu meinen Gunsten zu beenden.
Schaden: 7-2
Stand: 5-0
Runde 6:
Mono Blitz gegen Mono Wasser mit Fusoya
Nach einem ebenso guten Start wie in der letzten Runde mit gleich zwei Backups, musste ich leider mit einem Zemus das Spiel eröffnen, ohne bisher Ziele für diesen zu haben. Diesen sah mein Gegner jedoch als größere Gefahr an als ich dachte und investierte einen Bismarck sowie Tonberries um ihn vom Feld zu bekommen. Seine Ashe konnte ich noch mit einem Seymor wegnehmen, bevor ein Rassler das Spielfeld betritt und spätestens als ich Fusoya sah, wusste ich das ich etwas aggressiver spielen sollte. Also spielte ich Cid aus Klan Kadi um mit Illua direkt angreifen zu können und um weiter um Fusoya herum zu spielen entschied ich mich für einen Behemoth. Da mein Gegner auch noch keinen Minwu hatte, konnte ich mit einer Al-Cid Kombination den nächsten Stürmer wegnehmen und ihn bereits auf vier Schadenspunkte bringen. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich bereits sehr siegessicher, da ich gleich zwei Edeas auf der Hand und bereits genug Backups hatte. Somit stellten auch Cagnazzo und Garnet, welche mein Gegner in einem Zug spielte, keine großen Probleme mehr da. Cagnazzo wurde direkt von einer Edea gebrochen und Garnet konnte ich sogar noch dank einer Illua-Special mit meinem Zwiebelritter traden, sodass die restlichen Schadenspunkte durchgingen und ich das Spiel gewinnen konnte.
Schaden: 7-0
Stand: 6-0
Nach diesen doch sehr erfolgreichen schweizer Runden stand ich dann auch als erster Platz in den Top8. Jedoch wusste ich auch, dass jetzt erst die richtigen Matches anfangen und ich mich für ein Deck entscheiden muss. Da ich mit Wind/Wasser-Deck jedoch deutlich mehr Erfahrung habe, als mit dem Blitz-Deck, entschied ich mich schlussendlich auch damit den Top8-Cut zu spielen.
Top8-Cut:
Viertelfinale - Christopher Mattiske
Das Match könnt ihr euch auch auf Youtube anschauen.
Die Decklisten für den Top8-Cut waren von allen Spielern sichtbar und somit konnte man das Matchup für die Viertelfinalrunde schon mal testen. Bei meinem Gegner handelte es sich um ein Eis/Wasser-Deck, welches auf die FF6-Engine aufbaut und somit auch einen großen Eis-Anteil hat. Obwohl ich mit meinem Deck jedoch Probleme gegen Eis hab, sah ich dieses Matchup gelassen entgegen, da es nur über sehr wenig discard verfügt. Auch die ersten Tests gegen dieses Deck bestätigten dies und ich konnte die meisten Duelle gegen meine Freunde gewinnen.
Runde 1:
Die erste Runde lief ähnlich wie in den Testrunden. Ich konte das gegnerische Board sehr gut kontrollieren und gefahren wie Locke schnell vom Feld nehmen. Mit Diablos hab ich meinem Deck auch die perfekte Antwort auf Orphanus, welchen mein Gegner auch direkt drei mal spielte. Somit entschied ich diese Runde recht eindeutig für mich. 7-3.
Runde 2:
In der zweiten Runde wählte mein Gegner eine andere Herangehensweise. Er spielte, obwohl er seine Hand behalten hatte, einen Cid aus Gestahl und suchte sich damit eine Celes. Dies machte mich bereits stutzig, jedoch baute ich erstmal weiter Backups auf. Im zweiten Zug konnte er mir dann mit Celes und Locke direkt eine Handkarte wegnehmen und durch die beiden Stürmer Druck aufbauen. Ich kann mir zwar durch Brüderchen eine Paine suchen, diese jedoch erst im nächste Zug spielen und muss einen weiteren Discard von Locke einstecken. Glücklicherweise treff ich einen Cúchulainn Ex-Burst wodurch ich wieder eine Karte ziehen kann. Durch die Paine kann ich dann immerhin den Lock aufhalten, doch Celes greift weiter an und trifft noch einen Ex-Burst welcher mir eine Karte dazu gibt. Nach genügend Aufbau kann ich also zuerst mit Bismarck und Wolke der Dunkelheit Locke und später mit Diablos und Tonberries Celes wegnehmen und das Spiel wieder zu meinen Gunsten drehen und dann auch entscheiden. 7-4.
Endstand: 2-0
Halbfinale - Jamie Faulkner
Mein Gegner spielt eine aggressive Eis-Variante mit sehr viel Discard und nachdem ich bereits gegen langsamere Eis-Decks viele Probleme hatte, hatte ich keine großen Hoffnungen. Jedoch kann man auch schlechte Matchups schlagen und somit habe ich mir vorgenommen mein Bestes zu geben.
Runde 1:
Durch einen starken Start meines Gegners durch einen Zweier-Backup und einen Thaumaturg, gerate ich direkt unter Druck. Ich hab zwar auch einen guten Start mit zwei Unterstützer, jedoch muss ich den ersten Schaden hinnehmen und verliere durch Edward, der dank Harley nurnoch 1CP kostet, eine weitere Handkarte. Ich entschied mich weiter Backups zu spielen und hoffe, dass ich vielleicht einen Ex-Burst treffe, doch vergeblich. Spätestens als mein Gegner dann im nächsten Zug einen Locke spielt, muss ich auch anfangen Stürmer zu spielen, doch möchte ich mit meiner Y'Shtola, nachdem mein Gegner einen Herzog Larg spielt, auch nichtmehr blocken und muss weiter fleißig discarden. Da ich im ganzen Duell keine Maria finden kann, sind meine Stürmer oft schwächer oder nur genauso stark, selbst als ich im Kampf einen Bismarck ausspielen will, hat mein Gegner bereits die Antwort mit einer Edward-Special. Zwar kann ich noch ein paar Stürmer vom Board nehmen, doch spätestens als Orphanus ausgespielt wird, war das Spiel für mich gelaufen. 0-7.
Runde 2:
Diesmal gibt mir mein Gegner etwas mehr Zeit zum Aufbauen, spielt zwar wieder recht früh einen Thaumaturg und einen Locke. Doch kann ich diesen Start mit einer Barbarizzia und Valfaris-Kombo vom Feld nehmen. Während sich mein Gegner weiter aufbaut und bereits auf vier Backups erhöht, versuche ich vergeblich mit einer Porom weitere Backups zu finden, kann jedoch meinen ersten Schadenspunkt machen. Leider komme ich über zwei Backups im ganzen Duell nicht hinaus, wodurch der ganze Discard noch effektiver wird. Auch und vorallem Maria fehlt wieder, wodurch besonders Glasya Labolas sehr schmerzhaft wird. Dieser nimmt mir dann auch direkt einen Stürmer und eine Handkarte weg. Insgesamt also auch wieder ein sehr eindeutiges Duell, ich kann mich zwar mit ein paar Draw-Effekten ein wenig gegen den ganzen discard wehren, doch wenn drei Puddings in einer Runde gezündet werden und daraufhin ein Cid Aulstyne folgt, hilft das auch nicht viel weiter. 1-7.
0-2
Spiel um Platz 3 - Marko Schneider
Leider musste ich dieses Match aufgeben. Wir hatten uns zwar auf einen Termin geeinigt und vom Veranstalter kein Zeitlimit gesetzt bekommen, bis wann wir das Spiel austragen müssen, jedoch wurde das zeitlich aufgrund des Pre-Release-Wochenendes sehr eng. So ging ein Pre-Release-Turnier von mir etwas länger als erwartet und da wir uns nicht auf einen Ersatztermin einigen konnte, war es das Beste mit Platz 4 zufrieden zu sein, weil wir auch die Veranstalter nicht länger warten lassen wollten und das Finale zu dem Zeitpunkt schon ausgetragen wurde.
Insgesamt wieder ein sehr schönes Turnier, bei dem ich besser abschnitt als zuerst erwartet hab und einen 4en Platz mit dem ich trotz diesem Ende zufrieden bin. Zwar ist es manchmal schwer sich mit seinem Gegner auf ein Termin zu einigen, erst Recht wenn man gegen Leute auf der anderen Seite der Welt spielt, doch hat es bei mir größtenteils doch gut geklappt.
Vielen Dank fürs Lesen meines Berichts und ich hoffe auch in der 6. Ausgabe des Turniers wieder dabei zu sein.